Ätherische Öle

Was sind ätherische Öle?
Die meisten Blüten und Blätter, aber auch Wurzeln, Nadeln, Samen und Hölzer, enthalten ätherische Öle. Diese oft starken und wohlduftenden Essenzen sind hochkonzentriert, verdampfen schnell und lösen sich in der Luft auf (ätherisch = stark flüchtend). Nebst vielen nützlichen Wirkstoffen ist in ihnen die reine Lebenskraft der Pflanzen gespeichert.

 

Die Natur verfolgt mit dem Duft auch praktische Ziele. Es werden damit Schädlinge abgewehrt oder Bienen angelockt, um die Vermehrung zu sichern usw. Echte ätherische Öle sind Kostbarkeiten der Natur.

Woher kommen die ätherischen Öle?
Schon unsere Vorfahren verwendeten Pflanzen als Heilmittel. Sie nahmen sie zu Heilzwecken ein, bereiteten Aufgüsse und wohlriechende Bäder oder trugen sie auf die Haut auf. Im alten Ägypten, in Griechenland und Rom waren die aromatischen Pflanzen und Öle hochgeschätzt und begehrt. In Vorder- und Zentralasien besass man schon lange genaue Kenntnisse über ätherische Öle und ihre Anwendung in der Medizin und Kosmetik. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war der Gebrauch der Essenzen für den therapeutischen Einsatz in Vergessenheit geraten.

 

1910 wurde die Aromatherapie von René Maurice Gattefossé durch Zufall neu entdeckt. Er war Laborant und verbrannte sich bei einer Explosion in seinem Labor die Hand. Er tauchte sie so-fort in reines Lavendelöl, das zufällig in seiner Nähe stand. Die Wunde verheilte extrem schnell, in ein paar Stunden, entzündete sich nicht und hinterliess keine Narben. Die Wirksamkeit des Lavendelöls lenkte seine Aufmerksamkeit auch auf andere Öle und er leistete wertvolle Forschungsarbeit. Er wird als Vater der modernen Aromatherapie bezeichnet.

Aus welchen Pflanzen werden sie gewonnen?
Ätherische Öle werden aus verschiedenen Pflanzen, Kräutern, Blumen, Früchten (Orangen, Zitronen, Mandarinen, Bergamotte) und Bäumen und aus unterschiedlichen Teilen wie Blüten, Samen, Blättern, Wurzeln, Rinden und Schalen gewonnen.

 

Wie werden sie gewonnen?
Der optimale Erntezeitpunkt spielt eine wichtige Rolle. Mittels Wasserdampfdestillation, Extraktion oder Kaltpressung wird die Lebenskraft der Pflanze eingefangen.

Wie wirken die ätherischen Öle?
Richtig angewendet wirken sie ganzheitlich auf körperlicher und seelisch-geistiger Ebene. Ätherische Öle werden auf Grund ihrer fettlöslichen Eigenschaften über Haut und Schleimhäute vom Körper aufgenommen und über den Blutkreislauf zu den einzelnen Organen transportiert. Das Einatmen befördert die Öle zur Lunge und sowohl in den Blutkreislauf als auch über die Nase ins Gehirn, wo sie emotionale Wirkungen auslösen.

Die ätherischen Öle wirken auf verschiedenen Wegen: Zum einen wird die Duftinformation auf direktem Weg ins limbische System transportiert. Dieser Teil des Gehirns speichert Erinnerungen und Gefühle, steuert die Hormonproduktion und das vegetative Nervensystem. Dies ist der Grund dafür, dass ein Duft uns auch nach Jahrzehnten an den ersten Urlaub, die erste Liebe oder andere einschneidende Erlebnisse erinnern kann. Wenn ein Duft das Gehirn erreicht, wer-den dort bestimmte Muster aktiviert. Riecht man den Duft dann erneut, erkennt das Gehirn ihn wieder, da dasselbe Muster aktiviert wird. Dieses Prinzip funktioniert auch dann noch, wenn nur ein Teil der Duftinformation im Gehirn ankommt. Dies ist zum Beispiel bei synthetischen Düften der Fall. Generell gilt: Je mehr mit echten ätherischen Ölen gearbeitet wird, desto empfindlicher reagiert die Nase auf synthetische Düfte.

Ätherische Öle können auch die Produktion verschiedener Neurotransmitter und Hormone anregen und somit die Stimmung beeinflussen. Einige Öle wirken anregend, andere beruhigend, weitere schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Ätherische Öle, die nicht gebraucht werden, verlassen den Körper direkt und komplett. Dies im Gegensatz zu Chemie und synthetischen Ölen.

Eine Viertelstunde nach der Einnahme kann das Öl im Urin nachgewiesen werden. Auch bei einer Massage oder Einreibung kann das Öl nach einer Viertelstunde im Blut nachgewiesen werden.

Qualität – Unterschiede von Duftölen zu Ölen in Aromatherapie-Qualität
Leider werden sehr viele unreine oder gestreckte Öle als natürlich angeboten. Einige Hinweise darauf, um echte natürliche Öle von gefälschten zu unterscheiden (die Hinweise auf den Etiketten müssen folgendes enthalten):

  • deutscher und lateinischer Name
  • Ursprungsland (Preisliste)
  • Chargennummer
  • Verwendungszweck (Wohnraumbeduftung, Aromatherapiequalität)
  • Hinweis: kindersichere Aufbewahrung
  • Gefahrensymbole

Auf Jahrmärkten werden auch viele Öle zu Einheitspreisen angeboten. Das kann keine echte Qualität sein, denn die Öle sind alle unterschiedlich teuer wegen der benötigten Menge. Ein Beispiel: Für 1 Liter reines Rosenöl braucht man ca. 5000 kg Rosenblüten. Für 1 Liter reines Orangenöl benötigt man etwa 200 bis 300 kg Orangenschalen. Auch ist es bei vielen Fantasiedüften nicht möglich, ätherische Öle herzustellen (z.B. Green Apple, Aprikose etc.).